Kindsein mit psychisch erkrankten oder suchtkranken Eltern
In Deutschland wachsen sehr viele Kinder und Jugendliche mit Eltern auf, die Probleme im Umgang mit Alkohol haben, von Drogen abhängig sind oder unter einer psychischen Erkrankung leiden. Kinder und Jugendliche, denen es so geht, sind mit diesen Problemen nicht allein. Viele Helferinnen und Helfer kennen sich damit gut aus und können Unterstützung anbieten. In Familien, in denen die Mutter oder der Vater von einer Suchtkrankheit oder einer psychischen Erkrankung betroffen sind, gibt es viele Belastungen – vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Manche dieser Familien sprechen frühzeitig die Erkrankung an und nehmen Hilfe und Unterstützung in Anspruch. Dann geht es allen in der Familie besser. In anderen Familien entstehen durch die Erkrankung aber auch große Schwierigkeiten. Dann kann es sein, dass die Eltern sich nicht mehr gut um ihre Kinder kümmern können. Es kommt häufig zu Streit oder niemand spricht über die vorhandenen Probleme. Die Eltern haben oft Angst, dass ihr Problem von anderen bemerkt wird und jemand denkt, dass sie keine guten Eltern sind.
Eines ist jedoch ganz klar: Kinder und ihre suchtkranken oder psychisch erkrankten Eltern benötigen frühzeitig Unterstützung und Hilfe, damit Kinder und Jugendliche gesund aufwachsen können. Dafür ist es notwendig, dass das Problem bei erwachsenen Helferinnen und Helfern bekannt wird und diese dann gut zusammen arbeiten, um die Familie zu unterstützen.
Haben deine Eltern ebenfalls Probleme mit Alkohol, Drogen oder leiden an einer psychischen Erkrankung? Hier findest du weitere Informationen zum Thema Kinder und ihre suchtkranken oder psychisch erkrankten Eltern:
NACOA Deutschland – www.nacoa.de
Münchner Netzwerk Kinder psychisch erkrankter Eltern – www.kipse.de
KidKit – Hilfe bei Problemeltern – www.kidkit.de
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. – www.dhs.de
Bei ganz unmittelbaren Krisen deiner Mutter / deines Vaters kannst du dich an den Krisendienst Psychiatrie wenden. Der Krisendienst berät dich telefonisch oder kommt auch zu dir und deiner Familie so schnell wie möglich nach Hause.
Krisendienst Psychiatrie
Täglich 00.00 – 24.00 Uhr
0800 / 655 3000
Und natürlich kannst du dich auch jederzeit an eine der Münchner Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche oder auch an die Bezirkssozialarbeit, die die Aufgaben des Jugendamtes ausübt, wenden. Wir haben für dich eine Liste mit allen wichtigen Hilfsangeboten erstellt.
Unterstützung durch die Münchner Hilfenetzwerke
Die Münchner Hilfenetzwerke können dich und deine Familie in dieser schwierigen Situation unterstützen. Wir schauen gemeinsam mit dir und deinen Eltern, wie es jedem einzelnen Familienmitglied geht und welche Unterstützung jede einzelne Person benötigt. Alle Abmachungen werden schriftlich festgehalten. Gemeinsam wird regelmäßig überprüft, ob die Unterstützungsmaßnahmen erfolgreich waren oder neue Absprachen getroffen werden müssen. Außerdem wird auch ein Notfallplan erstellt, damit jeder in der Familie weiß, was zu tun ist, wenn sich eine Krise oder ein Rückfall ereignet.
Hier findest du alle Mitglieder der Münchner Hilfenetzwerke an die du dich wenden kannst. Sie kennen die Probleme, die Kinder und Jugendliche und ihre suchtkranken und psychisch erkrankten Eltern haben. Sie haben in der Regel eine gesetzliche Schweigepflicht bzw. sind verpflichtet, dich zu schützen. Hierfür arbeiten sie in den Münchner Hilfenetzwerken mit vielen anderen Berufsgruppen zusammen.
Oder du rufst uns an. Wir können dich beraten und dir weiterhelfen.
Elternsein mit einer Suchterkrankung oder psychischen Erkrankung
Elternsein ist manchmal mit großen Belastungen und Sorgen verbunden. Daher sind psychische Erkrankungen und/oder Suchterkrankungen bei Eltern viel häufiger als man denkt: 3,2 Millionen Kinder wachsen in Deutschland mit mindestens einem psychisch erkrankten oder suchtkranken Elternteil auf. Die jeweilige Erkrankung hat Einfluss auf jedes Mitglied der Familie, vor allem auf die Kinder und Jugendlichen in der Familie. Man weiß, dass von der psychischen Erkrankung oder der Suchterkrankung der Eltern ein erhebliches Risiko ausgeht, dass Kinder und Jugendliche selbst im weiteren Lebensverlauf erkranken. Manchmal müssen dann Kinder vor diesen Risiken geschützt werden und können nicht mehr in ihrer Familie verbleiben, denn ihr Wohl steht an erster Stelle. Viele betroffene Eltern haben Angst, dass das passiert und vermeiden daher die Inanspruchnahme von Hilfe und Unterstützung.
Bekannt ist jedoch auch, dass viele betroffene Eltern gute Eltern sein wollen und das Beste für sich und ihre Kinder wünschen. Auch wenn Eltern psychisch erkrankt sind oder Probleme im Umgang mit Suchtmitteln haben, können die Risiken für Kinder entscheidend verringert und schützende Maßnahmen ergriffen werden, so dass das familiäre Zusammenleben für alle gefahrlos möglich ist. Dafür ist es notwendig, dass das Problem bei Helferinnen und Helfern bekannt wird und diese dann gut zusammen arbeiten, um die gesamte Familie zu unterstützen.
Sollten Sie eine akute Krise haben und sofort Hilfe benötigen, wenden Sie sich an den Krisendienst Oberbayern Psychiatrie:
Der Krisendienst bietet qualifizierte Krisenhilfe jeder Art durch telefonische
Beratung und Abklärung der Krisensituation, mobile Einsätze, ambulante Krisentermine und
Vermittlung an weiterführende Hilfen.
Täglich 00.00 – 24.00 Uhr
0800 / 655 3000
Natürlich können Sie sich auch jederzeit an eine der Münchner Kontaktstellen für psychisch erkrankte oder suchtkranke Eltern wenden. Auch unsere Flyer stehen Ihnen als Download zur Verfügung.
Unterstützung durch die Münchner Hilfenetzwerke
Die Mitglieder der Münchner Hilfenetzwerke unterstützen Sie und Ihre gesamte Familie auf freiwilliger und vertraulicher Basis. Die beteiligten Fachkräfte stellen Ihr jeweiliges Wissen und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Als Mitglieder in den Münchner Hilfenetzwerken haben sich die Fachkräfte dazu verpflichtet, Ihre Familie zu unterstützen und dabei gut zusammenzuwirken. Gemeinsam mit Ihnen überlegen sie, welche Unterstützung die passende für jedes einzelne Mitglied ihrer Familie ist. Dabei werden zwischen allen Beteiligten Vereinbarungen getroffen, die regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Außerdem wird auch ein Notfallplan erstellt, damit jeder in der Familie weiß, was zu tun ist, wenn sich eine Krise oder ein Rückfall ereignet.
Hier finden Sie alle Mitglieder der Münchner Hilfenetzwerke an die Sie sich wenden können. Sie sind vertraut mit psychischen und/oder Suchtproblemen von Eltern und haben sich gemeinsam dazu verpflichtet, Sie zu unterstützen. In der Regel sind Sie zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Fachkräfte arbeiten in den Münchner Hilfenetzwerken mit vielen anderen Berufsgruppen zusammen, die gegebenenfalls hinzugezogen werden können.
Weiterführende Informationen
NACOA Deutschland – www.nacoa.de
Münchner Netzwerk Kinder psychisch erkrankter Eltern – www.kipse.de
KidKit – Hilfe bei Problemeltern – www.kidkit.de
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. – www.dhs.de